Was ist Ergotherapie?

Ergotherapie unterstützt Menschen jeden Alters dabei, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag zu verbessern und größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen.

Sie richtet sich an alle, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind oder von Einschränkung bedroht werden – z. B. durch körperliche, psychische oder entwicklungsbedingte Erkrankungen.

Ziel der Ergotherapie ist es, Klienten bei bedeutsamen Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Arbeit/Produktivität und Freizeit zu stärken.

Mit gezielten Aktivitäten, Umweltanpassungen und Beratung fördere ich Handlungsfähigkeit, gesellschaftliche Teilhabe und Lebensqualität.

Abgrenzung zu anderen Therapien

Ergotherapie grenzt an verschiedene andere Berufe und Methoden an, z. B.:

  • bei psychiatrischen Patient:innen an Psychotherapie oder Kunsttherapie
  • bei körperorientierten Methoden der Physiotherapie

Der Unterschied liegt im Fokus: Ergotherapie stellt Betätigung und Handlungsfähigkeit ins Zentrum.

Ergotherapeutische Modelle – das CMOP-E

Es gibt verschiedene Modelle, die in der Ergotherapie Orientierung bieten.

Ein wichtiges Modell ist das Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E).

Es beschreibt Ergotherapie als Zusammenspiel von:

  • Betätigungen (alltägliche Handlungen)
  • Eigenschaften der Person (Werte, Fähigkeiten, Ziele)
  • Umweltfaktoren (sozial, physisch, institutionell, kulturell)

Im Fokus stehen immer die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Person.

Die Grundannahme: Gesundheit und Lebensqualität entstehen aus einer Balance von Selbstversorgung, Freizeit und Produktivität.

Ergotherapie setzt an der Stelle an, an der diese Balance gestört ist, und hilft Menschen dabei, ihre täglichen Aktivitäten wieder aufzunehmen oder auszudehnen.